Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft – und in der Pflege eine unschätzbare Bereicherung. Ehrenamtliche schenken nicht nur Zeit und Zuwendung, sondern schaffen durch ihr Engagement in den Pflegeeinrichtungen des Samariterbundes eine menschliche Wärme, die weit über die tägliche Versorgung hinausgeht. Sie sind aus diesen Einrichtungen nicht mehr wegzudenken und verdienen daher besondere Anerkennung.
„Freiwilliges Engagement ist unbezahlbar und für Österreich unerlässlich“, betont Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Samariterbundes. 470 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden werden laut Statistik Austria jedes Jahr in Österreich geleistet. Dennoch warnt Hundsmüller davor, die Freiwilligenarbeit als selbstverständlich hinzunehmen: „Das Ehrenamt braucht moderne Rahmenbedingungen und professionelle Unterstützung.“
Der Samariterbund appelliert daher an die Politik, das Ehrenamt in der Pflege und darüber hinaus zu stärken, um auch in Zukunft die Qualität des freiwilligen Engagements und die Menschlichkeit unserer Gesellschaft zu sichern.
Um die Bedeutung und Vielfalt des Ehrenamts zu verdeutlichen, holt der Samariterbund vier seiner ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen vor den Vorhang. Sie teilen ihre ganz persönlichen Motivationen und Erfahrungen und zeigen, wie bereichernd der Einsatz für beide Seiten sein kann – für die Helfenden wie für jene, die Unterstützung erhalten.
Elisabeth Larnhof: „Ein Lächeln, das zurückstrahlt“
Mit 72 Jahren engagiert sich Elisabeth Larnhof seit fünf Jahren ehrenamtlich im burgenländischen Pflegekompetenzzentrum Weppersdorf. Jeden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr verbringt sie Zeit mit den Bewohner:innen, ob bei Spaziergängen, Basteln, Tanzen oder gemeinsamen Feiern. „Es ist ein Fixprogramm“, sagt sie, und die Dankbarkeit, die sie erfährt, gibt ihr Energie.
Die ehemalige Verkäuferin bringt Freude und Abwechslung in den Alltag der Senior:innen und erlebt viele berührende Momente. „Es ist traurig, wenn jemand verstirbt, aber ich weiß, dass wir eine gute Zeit hatten,“ erzählt sie. Ihr Ehrenamt ist für sie eine Herzensangelegenheit: „Es gibt einem so viel zurück.“
Anna Tscharmann: „Musik berührt uns alle!“
Seit März 2023 erfüllt Anna Tscharmann das Pflegekompetenzzentrum Draßburg (Burgenland) mit Musik. Einmal wöchentlich singt die Lebens- und Sozialarbeiterin Volkslieder wie „Liebe kleine Schaffnerin“ oder „Das alte Försterhaus“ mit den Bewohner:innen – oft mit Unterstützung von Animateurin Sonja, um sich voll auf die Musik konzentrieren zu können.
„Die Reaktionen der Bewohner:innen sind magisch“, erzählt sie. „Selbst bei schwerer Demenz bewegen sich plötzlich die Lippen bei vertrauten Liedern.“ Die Musik schenkt nicht nur den Senior:innen, sondern auch Anna selbst Lebensfreude. „Singen lädt auf und verbindet uns.“
Für Anna ist ihr Ehrenamt ein Dienst an der Gemeinschaft und ein spirituelles Erlebnis: „Es zeigt, wie sich der Kreis des Lebens schließt.“ Sie ermutigt andere, sich zu engagieren: „Man erlebt, wie wertvoll jeder Moment ist.“
Verena Sommer: „Ich mache es, weil es mich bereichert.“
Verena engagiert sich ehrenamtlich in der Pflege älterer Menschen beim Samariterbund Kärnten, was sowohl ihr als auch den Bewohner:innen der Einrichtung viel gibt. Inspiriert durch ihren Verlobten im Rettungsdienst, begann sie 2023 ihre Tätigkeit, motiviert von dem Wunsch, ihre Freizeit sinnvoll zu nutzen. Sie sieht das Team und die Bewohner:innen mittlerweile als „zweite Familie“. Ihre Aufgaben reichen von Betreuung bis zu organisatorischen Aufgaben, wobei ihr der persönliche Austausch besonders wichtig ist. Berührende Erlebnisse, wie der Umgang mit dem Tod einer Bewohnerin, haben ihren Blick auf das Leben verändert. Allen, die über ein Ehrenamt in der Pflege nachdenken, rät sie: „Macht es!“
Sonja Steiner: „Ich mache es, weil ich Freude schenken will.“
Mit ihrer Ziehharmonika und einer großen Portion Herzblut bringt eine ehrenamtliche Helferin regelmäßig Freude in das Pflegekompetenzzentrum Zurndorf im Burgenland. Seit zwei Jahren spielt sie regelmäßig Volkslieder. Etwa alle zwei bis drei Wochen verwandelt sie die Einrichtung in eine fröhliche Bühne und schafft eine gemütliche Atmosphäre, die Bewohner:innen begeistert. Die bewegenden Momente, wie eine Dame, die spontan zu tanzen begann, bestärken sie in ihrem Tun. Das Ehrenamt hat ihr Selbstbewusstsein gestärkt und bereichert auch ihr eigenes Leben. Ihr Engagement zeigt, wie viel positive Energie ein freiwilliger Einsatzmit sich bringen kann – für die Bewohner:innen, aber auch für Sonja selbst. „Ich mache es, weil ich Freude schenken will“, sagt sie und hat damit nicht nur ein Herzensprojekt, sondern eine tief bereichernde Lebensaufgabe gefunden.
Sie möchten Ihre Freizeit sinnvoll nutzen und Menschen helfen? Ob in der Pflege, im Rettungsdienst oder bei sozialen Projekten – Ihr Engagement macht den Unterschied! Jetzt mitmachen: Erfahren Sie mehr unter samariterbund.net/mitwirken-und-spenden/ehrenamt/